Immer wieder kommen unbegleitete minderjährige Ausländer/-innen nach Deutschland und suchen Schutz. Diese Kinder und Jugendliche benötigen einen sicheren Lebensort, an dem sie aufwachsen können.
Sie stehen vor der Situation, dass sie sich in einem ihnen fremden Land zurechtfinden müssen, sie müssen die Sprache und unsere Kultur kennen lernen. Sie wollen und sollen zur Schule gehen. Sie möchten einen Schulabschluss machen und nach Möglichkeit eine Ausbildung abschließen.
Eine Gastfamilie hat die Möglichkeit, die Kinder und Jugendlichen dabei zu unterstützen. Zudem haben diese Kinder und Jugendlichen normale, altersspezifische Probleme und Eigenheiten, bei denen die Gastfamilie hilft, die Klippen des Erwachsenwerdens zu meistern.
Anbahnungsprozess
Die Kinder und die Gastfamilien sind individuell und einzigartig, sodass es uns als beratende Einrichtung wichtig ist, sich Zeit zu nehmen, um Kind/Jugendlichen und Gastfamilie kennenzulernen. Im Anbahnungsprozess haben die Beteiligten über mehrere Treffen die Möglichkeit, sich kennenzulernen und zu prüfen, ob ein Zusammenleben möglich ist.
- Während des gesamten Prozesses bzw. während des Lebens des Kindes/Jugendlichen in der Gastfamilie stehen wir den Familien und Kindern zur Seite.
- Wir bieten den Familien Fort- und Weiterbildungen und Arbeitskreise an.
- Wir unterstützen bei Fragen des Asylrechts bzw. arbeiten mit einem Netzwerk kompetenter Fachleute zusammen.
- Das Jugendamt ist für die finanziellen Belange und die Hilfeplanung zuständig und steht den Familien und Kindern/Jugendlichen ebenfalls unterstützend zur Verfügung.
Gastfamilie werden
Was muss eine Gastfamilie mitbringen?
Interessierte sollten bereit sein, sich auf andere Kulturen, Religionen, Sitten und Gebräuche oder auch Essgewohnheiten einzustellen.
Sie sollten:
- sich mit Themen, wie Fluchterfahrungen und Pubertät auseinandersetzen,
- die/den Jugendlichen im Erlernen der deutschen Sprache unterstützen,
- ihr/ihm die Integration im neuen Umfeld ermöglichen,
- über mindestens ein freies Zimmer verfügen,
- möglichst einen Internetzugang und geeignete Kommunikationsmittel haben, mit denen die jungen Menschen Kontakt zu Angehörigen in ihrer Heimat halten können.
Das geht zum Beispiel bei / in:
- verheirateten und unverheirateten Paaren,
- gleichgeschlichtliche Paaren,
- Paaren mit und ohne leiblichen Kindern,
- Familien mit Migrationshintergrund,
- Patchworkfamilien.
Wie wird man Gastfamilie?
Interessierte Gastfamilien, die eine/-n Jugendlichen aufnehmen möchten, erhalten von der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie erste Informationen in Form einer Infomappe. Bei einem Hausbesuch besprechen wir im nächsten Schritt die notwendigen Voraussetzungen und die Unterbringungsmöglichkeiten vor Ort. Um die Eignung der Gasteltern überprüfen zu können, benötigen wir verschiedene Dokumente von Ihnen.
Die Fachberater/-innen der Stiftung kreuznacher diakonie begleiten Sie als interessierte Familie im gemeinsamen Austausch und unterstützen Sie bei Ihrem Entscheidungsprozess. Bei der Überprüfung, ob Sie als Gastfamilie geeignet sind, durchlaufen Sie folgende Schritte:
- im persönlichen Gespräch erhalten sie grundsätzliche Informationen rund um die Aufnahme eines Pflegekindes,
- im nächsten Schritt legen Sie uns einen Lebenslauf mit Foto und ein Motivationsschreiben für die Aufnahme dieser Tätigkeit vor,
- in den folgenden 2-3 Hausbesuchen lernen Sie uns als Fachberatungsteam kennen und wir gehen mit Ihnen ins intensive Gespräch. Grundlage hierfür sind ihre Fragen und unsere Qualitätsstandards,
- wir benötigen von allen im Haushalt lebenden volljährigen Personen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitszeugnis ihres Hausarztes. Dafür erhalten Sie von uns die notwendigen Unterlagen,
- zum Abschluss des Bewerberverfahrens findet zusammen mit dem Jugendamt ein Hausbesuch statt nachdem anschließend eine Aufnahme eines Pflegekindes möglich wird.
Adresse
Hauptstraße 55, 55758 Niederwörresbach, DeutschlandSchlagwörter
Asyl, Erziehung, Familie, Flüchtlingshilfe, Fürsorge, Gastfamilie, Hilfe, Hilfen zur Erziehung, Jugendlicher, Kind, Kleinkind, Sozialpädagogische Pflegestellen, unbegleitete minderjährige Ausländer/-innenKategorie
Erziehungerstellt von Sebastian Letter | Letzte Änderung: 16. Dezember 2019